Nr. 29 interessante Fakten - interessante Geschichten

Voyager-1 fliegt und fliegt

 

 

Voyager 1 ist  ein Forschungssatellit, der 1977 in den Orbit geschossen wurde, um unser Sonnensystem zu erforschen. Nachdem er den letzten Planeten Saturn passiert hatte, gab man ihm den Befehl weiter in den interstellaren Raum zu fliegen.  Noch heute (2021) nach 44 Jahren sendet er noch Daten, aber keine Fotos mehr. 1992 schickte er das letzte Foto.  Es war ein Foto aus 6,4 Milliarden Kilometer Entfernung,  wo er die Erde fotografieren sollte. Auf diesem Foto sieht man eine mehr oder weniger schwarze Fläche, in der man den einen winzigen Punkt gar nicht erkennen würde, wenn nicht ein Pfeil auf ihn aufmerksam machen würde. Die Erde.

Voyager 1 fliegt aber mit 61'000 km/h immer weiter geradeaus durch das Weltall.  An seiner Aussenhaut ist eine Botschaft angebracht für den Fall, dass er jemals mit intelligenten Wesen zusammentrifft.  Die Botschaft ist auf einem goldenen Schild eingraviert, mit der schematischen Darstellung zweier Menschen Mann und Frau, die Position unserer Erde im interstellaren Raum relativ zu einigen Pulsaren und eine Schallplatte mit Musik und Geräuschen von der Erde. Auch wenn sein letzter Energievorrat ca 2025 aufgebraucht sein wird, wird Voyagers Reise mit der selben  Geschwindigkeit weitergehen. 

In 520 Jahren wird Voyager 1 in die "Oortsche Wolke" eintreten. Ein Areal von  Kometen und Meteoritenbrocken.  Wenn er die Oortsche Wolke verlassen wird, sind  28'000 Jahre vergangen.  Er wird dann weiterreisen und auch einmal eine andere Sonne passieren.  Und zwar den Stern "Gliese 445".  Das wird in 41'000 Jahren geschehen. Voyager 1 wird danach einsam weiterfliegen. In 370'000 Jahren ist er von der Erde soweit entfernt, wie der hellste Stern am Himmel - Alpha Centauri: 4.2 Lichtjahre. Voyager 1 fliegt weiter und weiter und weiter. Irgendwann wird Voyager 1 auch das Ende unserer Milchstraße erreichen. Bis dahin werden dann 1.4 Milliarden Jahre vergangen sein. Da im luftleeren Raum keine Korrosion und Alterung existiert, wird die Platte an seiner Außenhaut immer noch sichtbar sein. Auf unserer Erde aber, wird es wegen der sich ausdehnenden Sonne keine Menschen mehr geben.

 

 

Mit dem besten Freund auf den Jakobsweg

Es gibt die Geschichte dieser zwei Amerikaner, zwei Freunde, Justin Skeesuck und Patrick Gray. Unzertrennlich. Patrick sagt über Justin "ich würde mein Leben für ihn geben".  Justin bekommt eines Tages eine  unheilbare Krankheit,  die sich so verschlimmert, dass er für immer am Rollstuhl gefesselt ist.  Sein Freund Patrick besucht ihn nach wie vor fast jeden Tag. Früher hatten sie viel miteinander unternommen, aber das ist jetzt nicht mehr möglich. Irgendwann sieht er, wie Justin fasziniert ein Buch über den Jakobsweg liest.  Patrick spürt, dass er ihn gern jemals gegangen wäre, aber er weiß,  dass das unmöglich sein wird mit dem Rollstuhl.  Der Jakobsweg geht 800 km meistens über gestampfte Pfade, steinige Feldwege, und Berge.  Eines Tages eröffnet  Patrick Justin:  wir werden zusammen den Jakobsweg gehen, ich schiebe dich. Sie bereiten sich vor,  und tatsächlich schaffen sie 750 km.  Durch Schlamm, über  Geröll, über unwegsames Steinige Wege,  bergauf bergab.  Nur die letzten 50 km  liegt ein Berg vor ihnen,  mit so steilem Aufstieg, dass es unmöglich ist  ihn zu überwinden. Sie wollen aufgeben. Vorbeiwandernde Pilger sehen die zwei und bieten spontan ihre Hilfe an.  Sie binden Seile an den Rollstuhl, hinten schiebt eine Gruppe von drei bis fünf Menschen  und vorne zieht eine Gruppe mit 4 Menschen und so schaffen sie es auch diese letzte Hürde zu überwinden.

 

Der Boxer, der in Handschellen zum Kampf gebracht wurde

Charly Graf war ein schwarzer deutscher Boxer, der im Gefängnis sass und als erster und einziger Sportler die Genehmigung erhielt als Gefangener um die deutsche Meisterschaft zu boxen. Er wurde in Handschellen zum Kampf gefahren und gewann durch K.O. Danach musste er ins Gefängnis zurück. Bei seinem dritten Kampf 1985 gegen Thomas Classen wurde er um den Sieg betrogen. Die Ringrichter zählten seine Schläge nicht und erklärten seinen Kontrahenten als Sieger nach Punkten.
27 Jahre später besuchte Thomas Classen Charly Graf und übergab ihm die Meisterschafts-Trophäe mit den Worten: „Das war damals nicht fair. Du warst und bist der wahre Champion“

 

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Letztes Update: 8. Februar 2024