Nr. 30 interessante Fakten - interessante Geschichten

 

Woher weiss der Hund, wann sein Herrchen zurück kommt

Sie kennen das Phänomen: Der Hund hat scheinbar ein Gefühl für die Zeit. Das Herrchen geht aus dem Haus zur Arbeit, er kommt regelmässig um 18 Uhr zurück. Um 17:45 steigt der Hund schon zum Fenster hoch, um zu schauen, wann er durch das Gartentor kommt.

Eine Forschergruppe wollte herausfinden, ob die Hunde wirklich Zeit fühlen, oder ob etwas anderes dahinter steckt. Das Ergebnis: Die Hunde haben kein Gefühlt für Zeit, aber Sie registrieren etwas anderes. Man nahm ein Kleidungsstück des Herrchens zu einer völlig anderen Uhrzeit in ein neues Zimmer. Kleidungsstücke halten zunächst stark den Geruch des Besitzers, die Intensität nimmt aber im Laufe des Tages ab. Und immer, wenn der Geruchsanteil des Kleidungsstücks im Zimmer auf ein bestimmtes Niveau gefallen war, wurde der Hund unruhig.

Hunde merken sich einfach: Wie viel riecht es hier noch nach Herrchen. Wenn es dann bis zu einem bestimmten Geruchsniveau abgenommen hat, weiss er: Jetzt muss er bald kommen.

 

 

Kreditauszahlung ohne Formulare und Schuldenauskunft nach 8 Sekunden Prüfzeit.

Ein chinesisches Startup-Unternehmen kaufte 11.000 Daten von Kreditnehmern bei Bankinstituten. Sie überprüften mit einem Softwareprogramm alle existierenden Parameter, die eine Bank normalerweise auch prüft, wie Schulden-Auskunft (Schufa), Monatsverdienst, Anzahl der Kinder, Strafregisterauszug usw. Sie überprüften, inwieweit diese Daten im Vorhinein einen Rückschluss erlaubten, ob einer seine Schulden zurückzahlt oder nicht.
Dann gaben sie diesem Softwareprogramm den Auftrag, andere Kriterien zu prüfen, die man im World Wide Web abfragen kann. Sie überließen es aber der Software, welche Kriterien sie testen will. Die Software testete beispielsweise die Länge der Posts bei Facebook, die Häufigkeit der Bilder bei Facebook und Twitter. Wie oft wird das Handy während des Tages und bei der Nacht ausgeschaltet usw. Sie überließen es dem Softwareprogramm, wahllos neue Kriterien aus dem Internet zu finden, und diese ebenfalls abzuprüfen.

Am Ende gründeten Sie eine Kreditbank, bei der der Antragsteller nur den Zugriff auf seine Handy-, Social-Media- und Internetdaten erlaubt, und innerhalb von 2 Sekunden wird entschieden, ob der Kunde kreditwürdig ist oder nicht - und innerhalb von 8 Sekunden hat er sein Geld auf seinem Konto. Der Antragsteller muss nichts weiter ausfüllen oder angeben. 
Das Software-Programm hat eigenständig Kriterien gesucht und gefunden, die nichts mehr mit den klassischen Bank Kriterien zu tun haben, die aber ein um 112% zuverlässigere Aussage erlauben, ob der Antragsteller seinen Kredit zurückzahlt oder nicht. Als einer der stärksten Kriterien hat sich bei dieser Art der Kreditvergabe z.b. ergeben: Die durchschnittliche Handy Akku Lade-Prozentzahl. Ist das Handy fast immer vollständig aufgeladen, ist die Person kreditwürdig.

Dieses eigenständige Überprüfen von Millionen von Daten, um mit hoher Sicherheit eine wasserfeste Entscheidung auszuspucken, nennt man künstliche Intelligenz. Dieses Suchen hört niemals auf, mit jedem neuen Kreditnehmer bekommt das Programm ständig neue Daten zur Verfügung und es sucht ständig neue Kriterien, weshalb man dies auch ein "selbstständig lernendes Programm" nennt.

Künstliche Intelligenz ist eine Software, die nicht fest programmiert ist, sondern eigenständig, ohne Einfluss eines Programmierers, neue Kriterien prüft, um einem gegebenen Ziel näher zu kommen.

 

Dasselbe geschieht z.B. Mit der Gesichtserkennung. Die klassische Programmierung testet feste Kriterien, die man irgendwann mal herausgefunden hat. Farbe der Haut, Abstand der Augen, Fläche der Iris, Abstand der Wangenknochen usw. 
Künstliche Intelligenz hat nicht eine vorgegebene feste Anzahl von Kriterien, sondern es sucht neue Kriterien, und die werden ständig mit der immer größer werdenden Anzahl neuer Daten gemäß dem Ziel getestet. So konnte künstliche Intelligenz die Gesichtserkennung von 35 Sekunden auf 2 Hundertstel Sekunden reduzieren.

Dasselbe Prinzip wendete man bei einem vierbeinigen Roboter an. Der Roboter hatte vier Füße, die Gelenke hatten wie ein normaler Hund. Jetzt programmierte man aber nicht ein, wie ein Hund läuft, sondern man lies den Roboter mit künstlicher Intelligenz selbst lernen zu laufen. Der Roboter suchte sich immer neue Kriterien aus, auf dem Weg zu seinem Ziel sich fortzubewegen. Nach ein paar Wochen des Trainings, war die schnellste herausgefundene Art, sich fortzubewegen: hüpfend. Ein neues Ergebnis, auf das ein klassischer Programmierer nicht gekommen wäre.

 

 

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letztes Update: 20. Januar 2023