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Einwand:

Jesus hat gesagt: "Nur wer meiner Kirche folgt, dem ist das Himmelreich." Deshalb wird jeder, der vom Christentum gehört hat und sich nicht bekehrt, von Gott verdammt!

Metapher Erwiderung:

Es gab einmal eine riesige Insel, und die ganze Insel war ein einziges Goldvorkommen. Von der Oberfläche aus sah man nichts, aber einige Meter unter der Erdoberfläche, bis in tiefste Schichten fanden sich regelmässig verteilt, kleine und grosse Goldklumpen – über die ganze Insel hinweg. Über lange, lange Jahrhunderte wusste niemand davon. Jetzt gab es in grauer Vorzeit einen Mann, der entdeckte eines Tages beim Graben einen Goldklumpen. Er grub weiter und entdeckte, dass an dieser Stelle unter der Erde Goldklumpen über Goldklumpen unregelmässig verteilt waren. Er verkündete die Botschaft: "hier findet ihr Gold". Es bildete sich eine Gemeinschaft um ihn, die ein enges Terrain absteckte, in dem der Mann sein Gold gefunden hatte. Und fortan gruben sie in diesem kleinen abgesteckten Gebiet nach Gold. Und tatsächlich bis heute findet diese Gemeinschaft in ihrem Gebiet immer auf's Neue kleinere und grössere Goldklumpen. Und sie sind sicher, dies ist das auserwählte Gebiet, in dem alles Gold zu finden ist. Sie graben nirgendwo anders, sie graben immer an der selben Stelle. Sie graben immer tiefer, und immer tiefer and tatsächlich finden sie immer wieder Goldklumpen. Aber keiner von Ihnen weiss, dass die ganze Insel ein einziges Goldvorkommen ist.
Genauso ist es mit den Religionen. Diese Gemeinschaft sind die Christen, diese Gemeinschaft sind die Hindus, diese Gemeinschaft sind die Moslems, diese Gemeinschaft sind die Buddhisten. Jede Gemeinschaft hat ihr enges Terrain abgesteckt, und nur dort suchen sie nach Gold. Die Christen denken, sie haben die einzige Quelle um Gold zu finden, die Moslems denken genauso und alle anderen auch. Sie trauen sich nicht woanders zu graben. Und egal wo sie graben würden, sie fänden ÜBERALL Gold. Nicht nur in ihren heiligen Büchern, sondern in jedem Zeitungsartikel, in jedem beliebigen Buch, in jeder anderen heiligen Schrift, in jedem Satz eines jeden Menschen und vor allem in sich selbst, dort graben sie am wenigsten. Überall ist Gold, es gilt es nur zu entdecken. Das Problem der Religionen ist: Sie meinen, jeder Mensch müsse alles Gold der Welt auf ihrem abgesteckten Territorium finden. Dabei quillt die Welt über von Gold. (M. Pöhm)

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Das Gebiet, wo Gold zu finden ist
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