Nr. 20 erstaunliche Geschichten: Der Iron-Man Sieg von Marc Allen

Wie Marc Allen den Iron Man gewann

Achten Sie darauf, was Sie sich mental einprogrammieren. Ihr Unterbewusstsein macht immer das wahr, was es gesagt bekommt, aber es führt Sie nicht immer dahin, wo Sie wollen.

Dave Scott war der unbestrittenen Champion im Iron-Man Triatlon von Hawaii. Über Jahre hin hatte er diesen Wettbewerb immer gewonnen. Er hielt den sagenhaften Rekord von 8 h 30 Minuten. Das schien unüberbietbar. Marc Allen hingegen war immer der ewige Zweite hinter Dave Scott. Der hatte immer eine Zeit von ca. 8 Stunden 45 Minuten - eine Dimension hinter Dave Scott zurück. Er träumte immer davon die 15 Minuten, aufzuholen. 15 Minuten ist ungefähr so, wie beim Formel 1 pro Runde zwei Minuten aufholen zu wollen. Da gehen vielleicht einmal ein paar Hundertstel, vielleicht auch Zehntel. Aber niemals zwei Minuten. Trotzdem hatte er den Entschluss gefasst, dieses Jahr Dave Scott zu schlagen.

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Der Ironmann in Hawaii findet immer im Herbst statt. Der härteste Triathlon der Welt. Im Frühjahr, ein halbes Jahr vor dem Wettkampf,  gab der bisherige Dauer-Sieger Dave Scott bereits eine Pressekonferenz. Dort gab er eine Prophezeiung ab: er wolle dieses Jahr seinen eigenen Rekord im Triathlon Ironman auf Hawaii brechen und statt 8 h 30, als erster Mensch den Lauf in 8 h 10 Minuten beenden. Die Presse und Fachwelt lachte ihn aus. Den Rekord, um einige Minuten zu unterbieten schien vielleicht noch möglich, aber um 20 Minuten - das war ein Ding der Unmöglichkeit. Er aber hatte es im Mentaltraining einprogrammiert. Er sagte "I´ve seen it". Beim Zieleinlauf die Uhr mit seinen magischen 8 Stunden 10 Minuten.

Für Marc Allen, den ewigen Zweiten, war die Situation nun noch schwieriger geworden. Wenn der Champion seine Prophezeiung wahr machte, musste er, um ihn zu schlagen, nicht nur die 15 Minuten zum letztjährigen Abstand ausgleichen, sondern noch weitere 20 Minuten dazu. Das schien nicht nicht mal für Ausserridische möglich zu sein.
Aber er sagte sich: Auch Marc Allen kocht nur mit Wasser. Und auch er programmierte sich mental auf den Wettkampf. Er sagte sich, er werde sich, egal was auch passiert, wie ein Magnet an den Titelverteidiger Dave Scott hängen. Er programmierte sich wirklich als ein Magnet. Egal welchen Schritt der auch vorlegte, er würde immer direkt an ihm kleben. Beim Schwimmen, beim Rad fahren, beim Laufen überall klebte er wie ein Magnet an ihm. Erst zwei Kilometer vor dem Ziel, werde er an ihm vorbeiziehen  und ab dem Moment würde der Magnet umgepolt, das heisst, je mehr Dave Scott an ihn herankommt, umso mehr drückt er ihn nach vorne.

Die beiden steigen ins Wasser. Er schwimmt fast Schulter an Schulter neben ihm her. Und sie steigen nur um ein paar 10-tel Sekunden verschoben aus dem Wasser. Dann steigen Sie auf´s Fahrrad. 180 km Seite an Seite. Egal was Dave Scott vorgibt, sein Verfolger macht es genauso. Das war der schnellste Marathon, der innerhalb eines Ironmann je gelaufen wurde. Und Marc Allen weiss: Die letzten 2 Kilometer werd ich mich lösen.

(Bei KM 13 überholen Sie den besten Deutschen: Jürgen Zech. Der dachte er steht - so sind die vorbei an ihm. Der hat sich danach, die Haare wieder zurückkämmen müssen. )

40 Km laufen die beiden Schulter an Schulter. Die letzten 2 Km löst sich Marc Allen plötzlich von Dave Scott. Die Kameras zeigen Grossaufnahmen vom hinten gebliebenen Scott. Das ist die Sensation! Egal wie weit er aber zu Allen aufschliessen will, er wird, wie durch magische Hand immer weiter von ihm weggedrückt. Dave Scott erreicht tatsächlich seine einprogrammierten 8 Stunden 10 Minuten. Er hat sein Ziel wahr gemacht. Aber Marc Allen kommt als erster, eine Minute vor dem ewigen Gewinner, ins Ziel - mit 8 Stunden 09 Minuten. 

Achten Sie darauf, was Sie einprogrammieren. Ihr Unterbewusstsein macht immer das wahr, was es gesagt bekommt, aber es führt Sie nicht immer dahin, wo Sie wollen.

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letztes Update: 10. Juli 2024